CARE – Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen.
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Behandler*in
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Herzlich willkommen auf der CARE-Plattform.
Wir begrüßen Sie auf der offiziellen Homepage von „CARE – Computer-assistierte Risiko-Evaluation und risikoadaptierte Behandlung bei erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Psychose“.
Netzwerk
Was ist CARE?
CARE steht für „Computer-assistierte Risiko-Evaluation und risikoadaptierte Behandlung bei erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Psychose“. Es handelt sich um eine neue klinische Versorgungsform, die bislang nicht existierte und die hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in einer klinischen Studie untersucht wird.
Das Ziel der klinischen Studie besteht darin, mit der neuen Versorgung bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko den Ausbruch einer Psychose zu verhindern und/oder das soziale und berufliche Leistungsniveau zu verbessern.
Die Förderung dieser Studie erfolgt durch den Innovationsfond des deutschen Gesundheitsausschuss mit 9,5 Mio Euro. Die Laufzeit des Projekts beträgt 38 Monate und geht bis 2025.
CARE ist außerdem Gewinner des Eugen Münch-Preises für innovative Gesundheitsversorgung 2023. In dem Rahmen wurde ein Informationsfilm gedreht, den Sie sich hier anschauen können. Oder scannen Sie den QR-Code:
Was ist das Netzwerk CARE?
CARE steht steht für ein nationales interdisziplinäres Netzwerk, in dem Kinder- und Jugendpsychiater-*innen, -psychotherapeut*innen, Erwachsenenpsychiater*innen und –psychotherapeut*innen sowie Ethiker*innen und Gesundheitsökonom*innen eng miteinander kooperieren. Das Ziel der interdisziplinären Kooperation ist eine Präventive Psychiatrie, in der im Rahmen der indizierten Prävention psychotische Erkrankungen frühzeitig vor ihrem eigentlichen Ausbruch erkannt und behandelt werden.
Hintergrund
Was ist der wissenschaftliche Hintergrund der Studie CARE?
Jedes Jahr sind etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland von einer psychiatrischen Erkrankung betroffen. Hierbei zählen Psychosen zu den kostenintensivsten Erkrankungen. Dies vor allem, da ihre oftmals schleichende Entwicklung, die zumeist in der Adoleszenz und dem frühen Erwachsenenalter beginnt, im Stadium des erhöhten Risikos für eine Psychose nicht erkannt wird.
Derzeit bestehen zudem kaum spezialisierte Präventionsangebote. Dies führt dazu, dass Betroffene oft wenig zielgerichtet nach Hilfen suchen, die Kosten ihrer Behandlung weiter steigen und der Therapieerfolg ausbleibt.
Bislang weiß man, dass Psychosen sich schleichend über durchschnittlich 5,5 Jahre entwickeln, oftmals beginnend im Jugendalter oder dem jungen Erwachsenenalter in Form einer belastenden psychischen Symptomatik. Manche dieser Patient*innen haben eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, in den kommenden Jahren eine Psychose zu entwickeln, so dass für sie ein erhöhtes Psychoserisiko gilt.
Derzeit existieren in Deutschland kaum spezialisierte Früherkennungsangebote, die eine wirksame Prävention für Patient*innen mit einem erhöhten Psychoserisiko anbieten. In den letzten 20 Jahren wurden durch Ärzt*innen, Psycholog*innen und Wissenschaftler*innen – die auch an dem Projekt CARE beteiligt sind – Kriterien zur Erkennung eines erhöhten Psychoserisikos entwickelt. Diese Kriterien sind in den S3-Leitlinien akzeptiert und anerkannt.
Ebenso haben die an diesem Projekt beteiligten Wissenschaftler*innen Prognosemessinstrumente entwickelt, basierend auf computergestützten, KI-basierten Algorithmen. Diese erlauben erstmalig eine genauere und individualisierte Risikoabschätzung für den einzelnen Patient*innen, der ein erhöhtes Risiko einer Psychose aufweist.
Schließlich wurde umfassend und in klinischen Studien gezeigt, dass insbesondere gezielte psychotherapeutische Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)-basierte Interventionen den Ausbruch einer Psychose verhindern bzw. den Verlauf deutlich abmildern können.
Wo wird CARE durchgeführt?
Unterstützt auf Seiten der Krankenkassen von der Techniker Krankenkasse, der AOK Rheinland/ Hamburg und der DAK-Gesundheit sowie von Wissenschaftler*innen der Universitäten Bonn, Leipzig und Wuppertal wird die klinische Studie CARE in neun Bundesländern an 23 Früherkennungs-Zentren angeboten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenenpsychiatrie durchgeführt (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westphalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein). Das Projekt wird von der Heinrich-Heine-Universität, vertreten durch Frau Univ.-Prof. Dr. Eva Meisenzahl, Klinikleiterin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich- Heine-Universität/LVR Klinikum Düsseldorf, geleitet. Der Ko-Leiter ist Univ.-Prof. Dr. Nikolaos Koutsouleris, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU München.
Auf dieser Website finden Patient*innen, Angehörige, Behandelnde und Wissenschaftler*innen
Informationen zu dem Projekt und dem Netzwerk CARE.
Wenn Sie an der Studie CARE teilnehmen möchten oder Fragen haben, kontaktieren Sie
ein Früherkennungszentrum in Ihrer Nähe